Schweizerische Nationalfonds unterstützt drei Forschungsprojekte des Kantonsspitals St.Gallen mit über CHF 3,5 Mio.

CH-St.Gallen | Am Kantonsspital St.Gallen (KSSG) wird auch aktiv geforscht. Pro Jahr werden mehr als 300 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht und mehr als 200 klinische Studien bearbeitet. Vor kurzem erhielt das KSSG gleich für drei Forschungsprojekte eine Unterstützungszusage des Schweizerischen Nationalfonds. Die Projekte werden insgesamt mit mehr als 3,5 Millionen Franken gefördert.

Das Medizinische Forschungszentrum des Kantonsspitals St.Gallen (KSSG) wird für ein Projekt zur Erforschung der Ursachen von «Long Covid» unterstützt: Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) wird das Forschungsprojekt von Dr. Natalia Pikor mit Forschungsgeldern in der Höhe von CHF 1,8 Millionen über eine Laufzeit von fünf Jahren fördern. Das Projekt wurde von Natalia Pikor im Rahmen der SNF-Ausschreibung «Starting Grant» eingereicht. Im Rahmen dieses Förderungsinstruments werden schweizweit junge Forschende mit exzellenten Karriereaussichten unterstützt. Aufgrund ihrer Leistungen und der Gelder des SNF wird die ETH Zürich Dr. Natalia Pikor eine Assistenzprofessur im Departement Biologie einrichten.

Verbesserte Antibiotikabehandlung
Im Weiteren wird der SNF auch das Projekt «mBiomR» unter der Leitung von PD Dr. Baharak Babouee Flury, Oberärztin mbF in der Klinik für Infektiologie/Spitalhygiene, mit einem Forschungsbeitrag von CHF 815'000.- unterstützen. In diesem vierjährigen Projekt soll die Verteilung und Anpassung von gefährlichen Darmbakterien durch die Behandlung
mit Antibiotika untersucht werden. Für die Behandlung von Patientinnen und Patienten sind diese Studien wichtig, um die Erholung des Darmmikrobioms nach Abschluss von Antibiotikabehandlungen zu fördern.

Tonsillenkrebs nach Virusinfektion
Das dritte in dieser Runde der SNF-Ausschreibungen geförderte KSSG-Forschungsprojekt wird von Prof. Dr. Burkhard Ludewig, Leiter des Medizinischen Forschungszentrums, 2/2 durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der Hals-Nasen-Ohrenklinik des KSSG sollen die molekularen Grundlagen von Tonsillenkrebs erforscht werden. Diese Tumorerkrankung wird vor allem durch Warzenviren verursacht und kann derzeit nur chirurgisch oder durch Bestrahlung behandelt werden. Die Forschung am KSSG soll dazu beitragen, um in Zukunft auch gezielte medikamentöse oder zelluläre Therapien entwickeln zu können. Der SNF fördert das vierjährige Projekt mit insgesamt CHF 950'000.-.

«Ein ausserordentlicher Erfolg für das ganze Kantonsspital St.Gallen»
Prof. Dr. Miodrag Filipovic, Stv. Chefarzt Anästhesiologie/Intensivmedizin, ist Vorsitzender der KSSG-Forschungskommission. Aufgabe der Forschungskommission ist es, qualitativ hochwertige Projekte aus den Bereichen der klinischen und translationalen Forschung sowie der Grundlagenforschung am KSSG zu fördern. Die bedeutende Unterstützung der drei Projekte durch den SNF sei ein Erfolg für das ganze KSSG, freut sich Prof. Filipovic: «Dass die ETH bereit war, Frau Dr. Pikor eine Assistenzprofessur anzubieten, unterstreicht die herausragende Qualität ihrer Forschungsarbeiten. Dies ist auch für das ganze KSSG eine ausserordentliche Auszeichnung. Genauso wie die Förderung der beiden anderen Forschungsprojekte. Von der qualitativ hochstehenden Forschung am KSSG profitieren ganz direkt auch unsere Patientinnen und Patienten.»

Forschung kurz erklärt
Am KSSG forschen Ärztinnen, Ärzte und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbständig und in interdisziplinären Teams. Die klinische Forschung findet zum Teil direkt am Bett und zusammen mit den Patientinnen und Patienten statt. Anderseits braucht es für die Weiterentwicklung der Medizin patientenorientierte Grundlagenforschung im Labor. Den
Bogen zwischen diesen beiden Bereichen der Forschung spannt die translationale Forschung. In der translationalen Forschung werden die im Labor gewonnen Erkenntnisse in den klinischen Alltag am Bett der Patientinnen und Patienten übersetzt (engl. «translated») und angewandt. Umgekehrt bringen die klinisch tätigen Ärztinnen und Ärzte Fragen zur bestmöglichen Behandlung der Patientinnen und Patienten aus ihrem Arbeitsalltag zurück ins Labor.
Forschung am KSSG

(Quelle: News St.Gallen Health / Medienmitteilung Kantonsspital St.Gallen, 29.11.2022)

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