EU fördert Laborausrüstung der Hochschule Biberach mit weiteren 800 000 Euro

D-Biberach | Das Innovations- und Technologietransferzentrum Plus der Hochschule Biberach (HBC) erhält zusätzlichen Aufwind aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, die als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert sind. Ein Antrag der Hochschule im Förderprogram REACT-EU wurde bewilligt und so fließen weitere rund 800 000 Euro in die Erstausstattung der Hochschulforschungsbereiche im Transfergebäude ITZ Plus.


Zuvor war es der HBC bereits gelungen, Haushaltsmittel in gleicher Höhe im aktuellen Hochschulfinanzierungsvertrag (HoFV II) sicherzustellen. „Unsere Verhandlungen mit der Landesregierung waren erfolgreich und machen deutlich, dass das Land hinter dem Biberacher Standort steht“, sagt Kanzler Thomas Schwäble. Mit den Geldern könnten insbesondere die technisch sehr anspruchsvollen Labore für Biotechnologie und Energie ausgestattet werden, die die Hochschule in dem Gebäude nutzen wird.


Das Gebäude, das derzeit im Industriegebiet Aspach entsteht, und Anfang kommenden Jahres in Betrieb geht, soll „als Innovationsmotor für die Region fungieren und Technologietransfer in die regionale Wirtschaft sicherstellen“, erläutert der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft ITZ Plus, Nikolaus Hertle. Dabei kommt der HBC als Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) eine zentrale Rolle zu.


Die Flächen werden künftig für Forschungszwecke und Kooperationsprojekte von Wirtschaft und Wissenschaft genutzt. In der Gebäude- und Energietechnik wird unter anderem untersucht, wie Supermärkte energieeffizient betrieben werden können; dafür wird das Transferzentrum mit einem Modellsupermarkt und einer Umweltsimulationskammer ausgestattet sowie einem Labor für Gleichstromanwendungen in der Industrie. Auch das Gebäude selbst wird als Forschungsobjekt betrachtet. Weiterhin erhalten dieWissenschaftler*innen der Fakultät Biotechnologie eine Ausstattung auf dem aktuellen technischen Stand, etwa einen modernen Gaschromatograph zur Analyse von chemischen Substanzen sowie eine Parallelfermentationsanlage, in der Säugerzellen zur Entwicklung von Biopharmazeutika kultiviert werden.


„Mit dieser nachhaltigen Forschungsinfrastruktur in direkter Nähe zu unserem Campus wird die HBC noch besser in der Lage sein, ihre Schlüsselrolle als Transferhochschule zu übernehmen und zu gestalten“, sagt Prof. Dr. techn. Heike Frühwirth, Prorektorin für Forschung und Transfer an der Hochschule Biberach. „Dafür wählen wir gezielt Projekte mit Innovationspotenzial aus“, erläutert die Wissenschaftlerin, die selbst im Bereich Biotechnologie forscht, etwa in der stofflichen Verwertung von Reststoffen.


Das ITZ Plus Biberach ist als EFRE-Leuchtturmprojekt aus dem RegioWIN-Wettbewerb hervorgegangen. Projektträger, Bauherrin und zugleich größter Investor ist die Stadt Biberach. Ermöglicht wurde das Vorhaben durch die enge und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit sowie dem finanziellen Engagement von Stadt und Landkreis Biberach, der IHK Ulm und der Hochschule Biberach. Die Stadt Biberach freue sich, dass durch die zusätzlichen Fördermittel des Landes die Hochschule als wichtiger Partner im ITZ Plus eine adäquate Ausstattung für Forschungsaktivitäten im ITZ Plus sicherstellen könne, bemerkt Erster Bürgermeister Ralf Miller. „Die Landesförderung ist ein starkes Bekenntnis zur Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes und der Hochschule.“


Den Betrieb des Transferzentrums hat die dafür gegründete Betreibergesellschaft übernommen, an der die Stadt 90 Prozentanteile hält. Das Team rund um Geschäftsführer Hertle wird Unternehmen dabei begleiten, passgenaue Lösungen für Zukunftsfragen zu finden, die Globalisierung, Digitalisierung und der zwingende Wandel zu nachhaltigen Produkten für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in allen Bereichen der Industrie mit sich bringen. Gemeinsam mit der Gründerinitiative der Hochschule soll zudem Gründern und Startups das notwendige Rüstzeug für die Umsetzung ihrer Geschäftsideen an die Hand gegeben werden. Beide Zielgruppen – Unternehmen wie Gründungswillige – finden im ITZ Plus und damit in unmittelbarer Nähe zu den Wissenschaftler*innen der Hochschule Räumlichkeiten. „So stellen wir den Transfer aus der Forschung in die Anwendung auf kürzestem Weg sicher“, so der Geschäftsführer.


Förderprogramm REACT-EU


Mit dem Förderprogramm „REACT-EU - Regionale Innovationszentren an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ fördert das Land Baden-Württemberg im ländlichen Raum vorgesehene Forschungsbauten, in denen HAWs ihr personelles und technisches Potenzial bündeln und eng mit den regionalen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) oder weiteren interessierten Partner*innen im Bereich Forschung und Entwicklung zusammenarbeiten. Durch starke Anbindung an und Fokussierung auf die Forschungsbedarfe soll ein dichtes Netz regionaler Kooperationen entstehen, das den Fachkräftenachwuchs in ländlichen Regionen nachhaltig stärkt.


(Quelle: Presseinformation HBC)

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