D-Konstanz | Seit vier Jahren arbeiten sieben EU-weite Partner aus Forschung und Entwicklung im Förderprojekt TraceBot gemeinsam daran, die Laborautomatisierung im pharmazeutischen Bereich durch innovative, intelligente Roboter schneller und effizienter zu gestalten. Die Förderphase des Projekts, das durch das EU-Programm Horizon 2020 unterstützt wurde, ist nun zu Ende gegangen. Die Ergebnisse dieses erfolgreichen Projekts kommen Pharmaunternehmen jeder Größe zugute, von KMUs bis hin zu internationalen Konzernen.
Das internationale TraceBot-Konsortium ist mit den Ergebnissen zufrieden. Zwischen Januar 2021 und März 2025 gelang es den beteiligten Partnern, mit der Entwicklung eines kognitiven, autonomen Robotersystems einen Meilenstein in der modernen pharmazeutischen Automatisierung zu setzen. Besonders herausragend ist die Integration intelligenter Greiferarme und sensorbasierter Prozesse, die komplexe Aufgaben sicher, reproduzierbar und GMP-konform ausführen können.
Team renommierter Experten beweist Erfolg durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit
„Ein entscheidender Faktor für den Erfolg unseres Projekts war die Zusammensetzung unseres internationalen Konsortiums, das renommierte Experten aus ganz Europa zusammenbrachte und eine direkte Zusammenarbeit ermöglichte“, erklärt Maike Neumann von BioLAGO e.V., die das internationale Konsortium des TraceBot-Projekts koordiniert. Mit TECNALIA aus Spanien hatte TraceBot einen erfahrenen Partner im Bereich Robotik und moderne Fertigung an Bord. CEA aus Frankreich war für die Entwicklung des sensorischen Greifers verantwortlich. Die Technische Universität Wien mit ihrem Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik brachte fundiertes Fachwissen im Bereich der Bildverarbeitung ein. Die Universität Bremen mit ihrem Institut für Künstliche Intelligenz entwickelte innovative Lösungen für intelligente Wahrnehmung, planbasierte Robotersteuerung und wissensbasierte Entscheidungsprozesse. Die INVITE GmbH aus Deutschland stellte die Verbindungen zu regulatorischen und industriellen Akteuren her, während Astech Projects aus Großbritannien für die konkrete Systemintegration und Anwendungsreife verantwortlich war.
Innovationen mit nachhaltigem Nutzen
Das Besondere an TraceBot ist die Fähigkeit des Systems, mithilfe sensorbasierter Wahrnehmung und adaptiver Steuerung komplexe manuelle Aufgaben, die bisher nur von Menschen ausgeführt werden konnten, automatisch und valide zu erledigen.
Von Anfang an war es das Ziel des TraceBot-Konsortiums, pharmazeutische Prozesse mit fortschrittlichen Roboterlösungen zu unterstützen, die eine sichere, präzise und zuverlässige Handhabung gewährleisten. Diese Technologien tragen zur Aufrechterhaltung einer konsistenten Produktion bei und könnten die Entwicklung und Verfügbarkeit neuer Medikamente beschleunigen – und das bei Einhaltung höchster Qualitätsstandards.
Ausgezeichnete Leistungen
Der ISPE Robotics Applications of the Year Award (RAYA) 2024 würdigt innovative Robotiklösungen in der pharmazeutischen Industrie. Das TraceBot-Projekt gewann in der Kategorie „Future Software Trends in Pharma” für seinen vielversprechenden Einfluss auf die Automatisierung in der Pharmabranche. Rund 150 Fachleute nahmen an der Live-Abstimmung teil, was die starke Zusammenarbeit innerhalb der Branche widerspiegelt. „Dies zeigt die hohe Relevanz unseres Entwicklungsansatzes, aber auch die internationale Anerkennung und Sichtbarkeit unserer Erfolge“, berichtet Dr. Charly Coulon von der Invite GmbH stolz.
Ein Projekt mit Wirkung – auch über die Förderphase hinaus
Der wachsende Bedarf an schnellen, sicheren und skalierbaren Lösungen in der pharmazeutischen Fertigung wird immer deutlicher und unterstreicht die Bedeutung von Innovation und Effizienz in der Branche. „Wir sind überzeugt, dass TraceBot einen entscheidenden Beitrag zur Beschleunigung von Zulassungsprozessen und zur weiteren Erhöhung der Sicherheit von pharmazeutischen Produkten leisten kann. Damit leisten wir auch einen wichtigen Beitrag zur europäischen Gesundheitsversorgung und Resilienz“, fasst Dr. Anthony Remazeilles von der Fundación Tecnalia Research & Innovation, wissenschaftlicher und technischer Leiter des TraceBot-Projekts, zusammen.