Medizinische Diagnostik: KI gewinnt an Bedeutung

D-Konstanz | Rund 150 Diagnostik-Experten aus 10 Ländern kamen auf Einladung des Gesundheitsnetzwerks BioLAGO bei der fünften Auflage der „Diagnostics-4-Future Conference“ in Konstanz zusammen. Fachleute aus Medizin, Industrie und Forschung diskutierten aktuelle Fragestellungen sowie brandneue Produkte in der Diagnostik. Im Fokus stand unter anderem der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zum Nachweis von Erkrankungen wie Krebs oder Infektionen sowie Herausforderungen für Hersteller durch EU-Regularien. Abgerundet wurde die Konferenz durch eine Messe mit 25 Ausstellern.

Wie kann Künstliche Intelligenz Daten aus der Diagnostik nutzen, um Patienten schneller und besser zu helfen? Mit dieser Frage und weiteren Themen aus der Diagnostikbranche beschäftige sich die fünfte Auflage der „Diagnostics-4-Future Conference“ in Konstanz. An zwei Tagen stellten Ärzte, Gesundheitsfachleute und Labormediziner die diagnostischen Herausforderungen im Labor und Klinik vor und tauschten sich direkt mit Teilnehmenden aus Unternehmen und Forschung aus, um die Entwicklung neuer Methoden zu ermöglichen.
Im Fokus stand der Einsatz digitaler Technologien und Künstlicher Intelligenz zum Nachweis von Infektionen, Allergien und Krebserkrankungen. Renommierte SprecherInnen wie der Mediziner Ulrich Keilholz von der Charité und Anne-Marie Baird vom Trinity College Dublin stellten neue Technologien in der Krebsdiagnostik vor und zeigten, wie Therapien dadurch besser an die Patienten angepasst werden können.

Konstanzer Labor mit neuartiger Diagnostik bei Patienten mit Blutvergiftung  
Auch regionale Experten präsentierten Innovationen: Das Konstanzer Labor Dr. Brunner stellte mit dem Unternehmen DRG Instruments die Ergebnisse des gemeinsamen Forschungsprojekts ‘DiabKON‘ vor. Darin wurden neue Diagnostiktests erarbeitet, mit denen die wirksame Dosis einer Antibiotika-Therapie, beispielsweise bei Blutvergiftung präzise überwacht werden kann. Das von BioLAGO mitinitiierte Projekt wurde drei Jahre durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Zu den weiteren Highlights der Veranstaltung gehörte der Vortrag von Adrian Egli vom Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Zürich über die Möglichkeiten zur Vorhersage von Antibiotika-Resistenzen mittels Künstlicher Intelligenz. Er ermutigte Diagnostik-Hersteller und Anwender sich mit Künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen, um deren Möglichkeiten sinnvoll zu nutzen. Großes Potential sah er beispielsweise bei der Auswertung komplexer Datensätze in der Diagnostik oder in der Kommunikation zwischen Arzt und Patient.

Strengere Regeln für diagnostische Tests – Fluch oder Segen für die Patienten?
Ein weiteres zentrales Thema waren die großen Herausforderungen für die Diagnostikbranche, die sich aus der neuen Richtlinie für in vitro Diagnostika der EU ergeben. In einer angeregten Podiumsdiskussion tauschten sich Expertinnen und Experten aus Unternehmen, Forschung und Regulatorik aus, wie die gestiegenen Anforderungen an medizinische Produkte erfüllt werden und damit Versorgungslücken vermieden werden können.

Austauschplattform für innovative Ideen
Der persönliche Austausch unter den Fachleuten stand auch in diesem Jahr wieder an erster Stelle. In organisierten 1:1-Gesprächen konnten sich die Teilnehmenden kennenlernen und über mögliche Kooperationen sprechen. Neueste Technologien und Produkte in der Diagnostik wurden von rund 25 Ausstellern vor Ort präsentiert. Beim Pitch-Wettbewerb wurden die fünf kreativsten Ideen für bessere Diagnostiklösungen auf der Bühne vorgestellt, um zukünftige Kooperationspartner auf ihre Projekte aufmerksam zu machen.

„Mit rund 150 internationalen Experten aus Industrie, Forschung, Labor und Klinik hat sich die Konferenz als wichtiger Treffpunkt der Diagnostikbranche etabliert. Mit seinem Konzept, aktuelle Lösungen und zukünftige Bedürfnisse von Gesundheitsversorgern durch direkten Austausch mit Lösungsanbietern zu diskutieren ist der Kongress einzigartig. Diesen Weg möchten wir weiterhin verfolgen, um innovative Lösungen für qualitativ hochstehende Diagnostik anzustoßen – in der Region und darüber hinaus“, so Oliver Nolte, Vorstandsmitglied von BioLAGO. Zu den unterstützenden Industriepartnern gehörten in diesem Jahr die ETO Gruppe und microdrop Technologies GmbH.

Save-the-date: 6. Diagnostics-4-Future Conference 2024 - 16.-17.10.2024

(Quelle: Pressemeldung BioLAGO, 27.11.2023)

Bilder

Bei der „5. Diagnostics-4-Future-Conference“ kamen rund 150 Diagnostik-Experten aus 10 Ländern in Konstanz zusammen. Im Fokus standen der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zum Nachweis von Erkrankungen sowie Herausforderungen für Hersteller durch EU-Regularien.

Bild 1: Auch regionale Experten präsentierten Innovationen: Das Konstanzer Labor Dr. Brunner stellte mit dem Unternehmen DRG Instruments die Ergebnisse des gemeinsamen Forschungsprojekts ‘DiabKON‘ vor, das von BioLAGO mitinitiiert wurde. © S-fotografie.net // Johann Schmidt

Bild 2: Die zweitägige Konferenz in Konstanz ist mittlerweile ein etablierter Treffpunkt der internationalen Diagnostikbranche. Rund 25 Aussteller präsentierten vor Ort neueste Produkte. © S-fotografie.net // Johann Schmidt

 

 

Bild 3: Speed-Dating für Diagnostik-Experten – zum Auftakt der Konferenz wurden beim Matchmaking-Event Vertreter*innen aus Industrie, Forschung, Klinik und Labor vernetzt, um mögliche Kooperationen und Ideen für innovative Diagnostikprodukte zu diskutieren. © BioLAGO

 

 

Bild 4: Beim Pitch-Wettbewerb wurden fünf Teilnehmer*innen für die innovativsten Ideen zur Optimierung von Diagnostiklösungen gekürt und stellten ihre Beiträge auf der Bühne vor. V.l.n.r: Bodenseepatent, Stemick GmbH, Max Planck Zentrum für Physik und Medizin, Medix Biochemica, Aimorphous Health, Forschungszentrum Juelich IBI-7, BioLAGO-Vorstand Prof. Dr. Drissner, Hochschule Albstadt Sigmaringen, Bodenseepatent, Medix Biochemica; Unterstützt wurde der Programmpunkt von Bodenseepatent und Medix Biochemica. © S-fotografie.net // Johann Schmidt

Bild 5: Zu den Highlights der Veranstaltung gehörte der Vortrag von Adrian Egli vom Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Zürich über die Möglichkeiten zur Vorhersage von Antibiotika-Resistenzen mittels Künstlicher Intelligenz. © S-fotografie.net // Johann Schmidt;

 

 

Kontakt

BioLAGO e.V. - das Gesundheitsnetzwerk
Bettina Baumann
bettina.baumann@biolago.org
Tel: +49 7531- 7140914

Veranstaltungspartner: Platin-Sponsor